anfassen!
Eine Bühnenperformance über das Verhältnis von Nähe und Distanz | September 2021
Wie viel Kontakt ist möglich, wenn es keinen physischen Kontakt gibt? Was passiert, wenn wir distanziert bleiben, ohne Umarmung, Händeschütteln, Küsschen? Da, wo wir uns nicht treffen, entsteht ein leerer Raum. Wie kann dieser mit Ritualen, Sätzen und Bewegung befüllt werden? Bei anfassen! werden Möglichkeiten von Nähe und Distanz tänzerisch-performativ ausprobiert und reflektiert, die Zwischenräume erforscht. anfassen! war eine tänzerisch-performative Recherche in diesen Zwischenräumen.
Sinnlich, körperlich, und digital determiniert?
Vier Performer:innen und ein digitaler Sprechchor begaben sich auf die Suche nach Kontakt. Mal zum Greifen nah, mal in die Ferne gerückt, mal freundschaftlich und mal höflich distanziert. Erforscht wurden Zustände und Zwischenräume, es ging um das Aushalten von Nähe und den Wunsch nach Berührung in einem scheinbar endlosen Neuanfang. Pia Alena Wagner, Elina Ritzau, Jubril Sulaimon und Matthias Damberg warfen einen Blick auf Momente des Anfassens, auf Begrüßungen als Neubeginn und auf menschliche und gesellschaftliche Kontaktaufnahmen – in einer Makroperspektive auf den Status Quo. Es entstand eine Bühnen-Performance über das Verhältnis von Nähe und Distanz, Körper und Geist und die Fülle der Zwischenräume. Es wurde hinterlassenen oder unsichtbaren Spuren menschlicher Kontakte nachgespürt und in Raum und Körper performativ in Erscheinung gesetzt. In Videoarbeiten, als mehrdimensionale Projektion in den Raum und auf die Körper.
„Ob der Versuch aus einem beengenden Raum auszubrechen, dargestellt durch einen Lichtkegel, oder die Leere zu zeigen, wenn ein Mensch fehlt, es machte riesen Spaß den vier bei ihren Versuchen zuzuschauen.“
– Michael Lemken: ars tremonia. 20. September 2021.
Kooperationspartner: boat people projekt Göttingen & Theater im Depot.
Förderer: Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur und Kulturbüro der Stadt Dortmund.