Schwierig!

Ein Sprechstück für einen Chor und zwei Spieler*innen | Oktober 2021, Kulturort Depot Dortmund

Schwierig!“ stellt den Chor, als älteste aller Theaterfiguren, ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Statt lebende Theaterkulisse zu sein, tritt der Chor aus dem Hintergrund hervor und macht sich selbst zum Protagonisten. Dies gestaltet sich: schwierig. Denn nach 2500 Jahren Theatergeschichte ist der Chor müde geworden, hat seine Mitte verloren und droht in lauter Einzelschicksale zu zerfallen. Heutzutage muss der Mensch sich in jeder Lebenslage zuallererst vor sich selber verantworten. Und da ist es eben schwierig für den Chor geworden, den Menschen zu repräsentieren. Der Chor als moralische Instanz? Der Chor als gemeinschaftlicher Rückhalt in schweren Zeiten? Schwierig!

Zum Glück teilt sich der Chor die Garderobe mit einer Einzeldarstellerin, die dessen Trübsalblasen nicht länger erträgt. Es entspinnt sich ein Streit zwischen ihr und dem Chor, zwischen ICH und WIR, zwischen individueller Freiheit und kollektivem Bewusstsein. Bis sich ein Spieler aus dem Chor heraustraut, um auch ICH zu sagen…

„Schwierig!“ ist ein Theaterstück für den Dortmunder Sprechchor. Es ist ein Stück für alle, die sich fragen, warum jemand auf die Bühne geht. Warum jemand anderes zuschaut. Warum jemand jemand anderes spielt. Warum das lustig sein kann. Und warum nicht.

Zitatanfang: „Wem angehöre ich, einem Verein? Nun, unter tausenden fühl ich mich tausend mal allein.“ Zitateinde… (äh, von wem jetzt?!)

Autor und Regisseur ist Thorsten Bihegue, der das Stück für Sprechchor und zwei Solokünstler:innen in drei Sprechakten die kulturelle und identitäre Desorientierung thematisiert. Inszeniert wurde es in der großen Mittelhalle des Kulturort Depot Dortmund.

FÖRDERER: Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und Kulturbüro der Stadt Dortmund.